„Flüchtlinge und Sport“ – diesem wichtigen Thema widmete sich im Rems-Murr-Kreis eine Pilotveranstaltung des Fußballbezirks, des Sportkreises und der Turngaues. Hocherfreut zeigte sich Sportkreispräsident Erich Hägele bei seiner und Einführungsansprache angesichts des vollbesetzten Saals beim gastgebenden FSV Waiblingen. Als Vertreter der Politik unterstrich Willi Halder (MdL - B90/Die Grünen) in seinem Grußwort die humane Verpflichtung und Wichtigkeit für das Thema.Von einer aktuellen Aktion berichtete Sportskreis-Vorstandsmitglied Klaus Riedel vom FSV Waiblingen den 40 Interessierten: Tags zuvor fand das erste AH-Fußballtraining statt, an dem auf Initiative des Vereins erstmalig fünf Männer aus der Waiblinger Flüchtlingsunterkunft teilgenommen haben.
Engagierte beim Thema „Flüchtlinge und Sport“ (von links): Torsten Schnittker, Klaus Riedel, Oliver Deutscher, Erich Hägele, Willi Halder.
Text und Foto: Günter Deyhle (Gitze)
Umfangreiche Informationen zum Thema „Flüchtlinge im Land“ lieferte der Leiter des Programms „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg Torsten Schnittker in seinem Vortrag. Der Landessportverband hat viel auf die Beine gestellt und bietet den Clubs größtmögliche Unterstützung an – ob es um Rechtliches geht, Versicherungstechnisches, Beitragsbefreiungen oder Fördermöglichkeiten. Infos gibt’s auch auf den jeweiligen Webseiten vom Landessportbund und den Sportbünden bis hin zum DFB.
„Integration durch Sport“ steht über Allem und im Land des amtierenden Weltmeisters steht der Fußballsport dabei naturgemäß im Mittelpunkt. Beispielhaft hierfür ist die druckfrische DFB-Broschüre „Willkommen im Verein! Fußball mit Flüchtlingen“, die WFV-Abteilungsleiter Oliver Deutscher, den Anwesenden präsentierte, erläuterte und aushändigte. Darin befinden sich neben sämtlichen Antworten auf rechtliche und versicherungstechnische Fragen vor allem auch etliche Beispiel für gelungene Flüchtlings-Integrations-Programme und -Initiativen.
Einfach aufeinander zugehen. Sei es das von Klaus Riedel geschilderte erste AH-Fußballtraining mit fünf Flüchtlingen vom Vortag oder die Erfahrungsberichte von Klaus Wangerin vom TSV Neustadt, Achim Grockenberger (Gemeinde und SC Urbach): „Es geht nicht besser als mit Fußball.“ Oder die Aktion des TV Stetten „Kicken ist ein Lichtblick“.
Die Gruppe Begegungskaffee in Neckarweihingen ladet Flüchtlinge zu Aktivitäten ein. Mit dabei Sportkreispräsident Erich Hägele mit Frau und Fußballabteilungsleiter Georg Geier vom TV Neckarweihingen. Jeden Donnerstag wird ab sofort mit den Flüchtlingen Fußball gespielt.
Die Rote Karte gegen Intoleranz und Vorurteil zeigt die SG Sonnenhof Großaspach. Der Drittligist lädt alle Flüchtlinge aus den umliegenden Gemeinden sowie alle ehrenamtliche Helfer, die zur Erleichterung der Aufnahme der Flüchtlinge beitragen, zum Heimspiel der SG-Fußballer gegen den VfR Aalen ein. Das Spiel ist für das Wochenende des 16. bis 18. Oktober angesetzt.
Sportkreisjugendleiterin Yvonne Benz, die zugleich Lauftrainerin der Sportgruppe für Asylbewerber beim VfR Birkmannsweiler ist, und Kurt Lagelstorfer, Abteilungsleiter der Fußballabteilung des VfR Birkmannsweiler, hatten sich an den VfB-Fanclub OFC Weiß-Rote Schwoba Leutenbach 2002 e.V. um den Vorsitzenden und Sportkreisratsmitglied Benjamin Layer gewandt: Eine Stadionführung in der Mercedes-Benz-Arena war der Wunsch. Gefragt, getan. Kinder aus Leutenbach besuchten gemeinsam mit Flüchtlingen aus Gambia und Syrien Stuttgart das Stadion des Bundesligisten, die Geschäftsstelle sowie den Jugendkomplex. Für alle war’s ein tolles Erlebnis.
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